PREP: 15 min en 1 Ruhezeit
im EIserkuchen waffeleisen backen und aufrollen: ca. 40 min
Zutaten für ca. 40 Stück
- 65 g Butter (Zimmerthemperatur)
- 250 g Zucker
- Msp. Vanille
- 2 Eier
- 250 g Dinkelmehl
- Butter oder Öl zum backen
Butter mit etwas Zucker im Standmixer rühren und langsam mehr und mehr Zucker zugeben bis die Mischung schaumig ist, die Eier einarbeiten. Dann das Mehl einsieben.
1 Std im Kühlschrank ruhen lassen.
Das Eiserkuchen-eisen anschalten, einfetten.
Einen gehäuften Teelöffel Teig ins Eisen geben, goldbraun backen.
Die Waffel aus dem Eisen lösen und zu Tüten aufrollen.
Traditionell werden diese Wäfelscha in Blechdosen aufbewart.
Eine Kindheitserinnerung
Ich muss 4 oder 5 Jahre alt gewesen sein und war mal unartig, denn ich musste “zur Strafe” im Kinderzimmer bleiben und durfte nicht “dabei” sein (wobei weiß ich nicht mehr).
Eine Weile habe ich aus dem Fenster geschaut und dann beschlossen, dass ich aus dem Fenster klettere und zu Oma laufe. War ganz einfach, wir wohnten im Erdgeschoss und die Grosseltern im 1. Stock desselben Hauses.
Oma war in der Küche Wäfelscha am backen. Ich durfte sofort helfen. Helfen bedeutet das Waffeleisen mit der Schwarte einreiben und mit Teig “füttern”. Oma holte die gebakkene flache Waffel aus dem Eisen und rollte sie auf einem Handtuch in Tütenform auf. Natürlich durfte ich auch schmecken.
Das ging so weiter, bis meine Eltern mich aus meiner Strafe erlösen wollten und das Kinderzimmer leer fanden. Ich weiss nicht wo sie überall gesucht haben, aber plötzlich standen sie in Oma’s Küche und Oma fiel aus allen Wolken, denn sie wusste ja nicht, dass ich “ausgebüchst” war.
Erinnerungen
Unsere Oma (die Mutter meiner Mutter) buck diese “Wäfelscha” in grossen Mengen zur Kirmes und auch zwischendrin… Es wurde Teig gemacht von 8 oder 10 Eiern und dann einen ganzen Nachmittag lang gebacken. Ich war verrückt nach diesen “Wäfelscha”. Sie wurden in einer viereckigen “Hustellinchen-Blechdose” aufbewart und ich durfte immer eine naschen.
Das Waffeleisen und die Hustellinchen-Dose habe ich aus dem Nachlaß geerbt. Als ich noch in Brüssel wohnte, habe ich mich regelmässig mit diesen Wäffelscha verwöhnt, aber mit dem Umzug nach Kortrijk wurde das Waffeleisen tief im Schrank aufgeborgen und kam erst dieses Jahr (2021) wieder zum Einsatz. Nur das Rezept konnte ich nicht mehr finden. Glücklicherweise konnte Mama helfen… Sie hat noch ihr allerestes Kochbuch und wusste, dass das Waffelrezept von Oma ungefähr damit übereinstimmte.
Das Wasser habe ich weggelassen, und die Speckschwarte auch (obwohl Oma das Eisen immer mit einer Schwarte einfettete), denn wenn ich “meinen” Vegetariern etwas anbieten will, ist die Schwarte “not done”
